Einführung
Im Ansatz des gewaltlosen Widerstands, wie er in Deutschland von Haim Omer und Arist v. Schlippe entwickelt wurde, ist die Gewinnung sozialer Unterstützung ein wesentliches Element.
Eine isolierte Mutter, ein hilfloser Vater brauchen genau das, um die eigene Stimme zu erheben und die eigene „Präsenz“ wieder erlangen zu können. Die Bedeutung hilfreicher Netzwerke geht dabei über das Elterncoaching weit hinaus. Derartige Formen der Hilfe liegen allerdings nicht „so einfach auf der Straße“, und sie sind auch bei weitem nicht immer tragfähig.
In der Tradition der fünf vorhergehenden „Osnabrück-Tagungen“ sucht die Veranstaltung daher nach „klugen Wegen der Vernetzung“, die einen Ausweg aus der Hilflosigkeit finden helfen – für Eltern, Erziehungspersonen, Berater, aber auch für betroffene Kinder und Jugendliche.
Zielgruppe: Mitarbeiter aus den Bereichen Jugendhilfe, Familienberatung, Eltern-Kind Beratung u.a. Psychologen, Sozialpädagogen, Kinderärzte, Kinderpsychologen und Erziehern
Grußwort der Schirmherrin Christina Kampmann
„Sehr gerne habe ich die Schirmherrschaft für diese Fachtagung übernommen: Elternschaft und Familie sind heute bunt und vielfältig; viele Eltern kennen und bewältigen tagtäglich den Balanceakt zwischen Familie und Beruf.
Gleichzeitig stehen sie oft vor besonderen Herausforderungen. Umso wichtiger ist es, dass wir Eltern nicht allein lassen, sondern dass sie auf ein tragendes Netzwerk zurückgreifen können, das ihnen die Beratung, Unterstützung und Hilfe bietet, die sie benötigen. Ich freue mich daher sehr, dass Expertinnen und Experten sich drei Tage sehr intensiv mit diesem wichtigen Thema auseinandersetzen und kluge Wege und Möglichkeiten der Vernetzung aufzeigen.“
Christina Kampmann
Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport
des Landes NRW
Inhalte | Programm
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1Donnerstag, 2. März 2017
9.30 Uhr: Check-in
11.00 Uhr: Begrüßung und Eröffnungsvorträge
- Arist v. Schlippe, Witten/Osnabrück: „Unterstützung braucht Vernetzung, aber nicht jede Vernetzung ist Unterstützung“
- Haim Omer, Tel Aviv: „Das Gefühl, zu einem ‚Wir’ zu werden: die Erzeugung einer tatkräftigen Gemeinde“
12.30 Uhr: Mittagspause
13.30 Uhr: „Lunch-Lecture“
- Heiko Kleve, Potsdam: „Vernetzung aus systemtheoretischer Perspektive“
14.15 Uhr: Kaffeepause
14.30 Uhr: Einführende und vertiefende Workshops A1 – A2 I B1 – B9
16.30 Uhr: Kaffeepause
17.00 Uhr: Zwei parallele Symposien
- Kultur
Bettina Lamm, Osnabrück & Jörn Borke, Stendal: „Kulturelle Variabilität in der sozialen Unterstützung und Konsequenzen für die Entwicklung“, (Chair: Barbara Ollefs) - Medien
Franz Josef Röll, Darmstadt: „Umgang mit Medienpräsenz“ (Chair: Claudia Terrahe-Hecking)
18.30 Uhr: „Auf ein Gläs’chen zur Vernetzung“
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2Freitag, 3. März 2017
8.45 Uhr: Selbstzentrierung
9.00 Uhr: Vorträge Großstadt-Szenen: Vernetzung und Unterstützung
Chair: Ulrike Willutzki, Heiko Kleve- Arnold Mengelkoch, Berlin: „Neukölln – Nicht aufgeben!“
- Elisabeth Heismann, London: „Jugendbanden: Erfahrungen mit den Eltern jugendlicher Bandenmitglieder“
11:00 Uhr: Kaffeepause
11.30 Uhr: Haim Omer „Das therapeutische Bündnis mit den Eltern: Wie man sich mit den Leiden, den Errungenschaften und den Werten der Eltern verbindet“
12.30 Uhr: Mittagspause
13.30 Uhr: „Lunch-Lecture“
Uri Weinblatt, Israel: „Collective Mirroring: How others can regulate shame and heal vulnerability and hurt“14.15 Uhr: Einführende und vertiefende Workshops C1 – C2 I D1 – D8
Schwerpunktthema: „Kritische Situationen im Elterncoaching und Wege zur Vernetzung aus der Praxis“
16.15 Uhr: Kaffeepause
16.45 Uhr: Parallele Symposien
- Isabel Böge, Ravensburg: Wenn die Kinder- und Jugend-Psychiatrie nach Hause kommt. Konzept und Erfahrung von Home-Treatment (Chair: Dennis Haase)
- Cornelia Oestereich, Wunstorf: Elterncoaching im interkulturellen Kontext (Chair: Barbara Ollefs)
18.30 Uhr: „Fest verankert!“ – ein Theaterstück des Kinder- und Jugendtheaters Lutz in Kooperation mit dem Beratungszentrum „Rat am Ring“, Hagen
Anschließend „Vernetzung und Austausch“ im Foyer der UW/H
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3Samstag, 4. März 2017
8.45 Uhr: Selbstzentrierung
9.00 Uhr: „Gar nicht so einfach“ – Unterstützungsarbeit in besonderen Kontexten
Chair: Claudia Terrahe-Hecking- Sibylle Hüdepohl, Martin Steinkamp, Hagen:
Fest verankert! Vernetzung in der regionalen Jugendhilfe - Reinhard Meng, Iserlohn:
„Wie kommt das Neue in das Unternehmen und wie entwickelt es sich weiter“ Implementierung der „elterlichen / professionellen Präsenz in die Strukturen und Handlungsfelder eines Unternehmens am Beispiel der Ev.Jugendhilfe Iserlohn – Hagen - Thomas Rüth, Andreas Klink, Essen:
Unkonventionelle Bündnisse. Präventive Netzwerke und ihre Wirksamkeit
11.15 Uhr: Kaffeepause
11.45 Uhr: Kluge Wege der Vernetzung …
12.15 Uhr: Haim Omer, Tel Aviv: „Das ‚Wir’ der Therapeuten: Wie wir einander Unterstützung geben und bekommen können“
13.00 Uhr: Abschlussworte (Arist von Schlippe, Barbara Ollefs, Ulrike Willutzki,
Claudia Terrahe-Hecking, Dennis Haase)13.15 Uhr: Farewell-Lunch
- Sibylle Hüdepohl, Martin Steinkamp, Hagen:
Den kompletten vorläufigen Programmablauf finden Sie als pdf-Datei im Bereich „Downloads“
Inhalte | Workshops am 02. März 2017
Donnerstag, 02. März 2017 von 14.45 bis 16.30 Uhr
Die Anmeldung erfolgt vor Ort!
A | Einführungsworkshops:
A1 | Martin Solty: Unterstützung braucht Unterstützung! – die hilfreiche Triade des Unterstützungssystems…
A2 | Dietmar Otto, Frank Untiedt: Neue Autorität durch pädagogische Präsenz. Einführung in Grundlagen und Haltungs- und Handlungsebenen der Neuen Autorität
B | Vertiefungsworkshops:
B1 | Matthias Bartscher: „Niemand kann seine Ziele allein erreichen – Vernetzung als Herausforderung für Professionalität in Beratung, Bildung und Therapie“
B2 | Petra Girolstein: „Alphatiere und einsame Wölfe – Unterstützersysteme für Führungskräfte?“
B3 | Tobias von der Recke: Netzwerkchoreographien in der Versorgung von Kindern und Jugendlichen
B4 | Claudia Seefeldt: Systemische Präsenz in Schule – Herausforderung und Chance (oder „Segen und Fluch?“)
B5 | Barbara Ollefs, Dennis Haase: „Niemand ist alleine krank“ – Vernetzung und Schnittstellenchoreographie in und mit klinischen Kontexten
B6 | Andreas Klink: Bündnisse in kriminalpräventiven Netzwerken
B7 | Gertrud Busch: Elterncoaching ein Konzept auch für die Schule?
B8 | Stephan Theiling, Claudia Terrahe-Hecking: Netzwerke bilden. Eine Börse für bewährte und erprobte Vernetzungskonzepte – „Best Practice“ Wie Vernetzung gelingen kann.
B9 | Viola Endruschat, Kai Schipp: Neue Autorität – eine Möglichkeit für mehr Handlungs-sicherheit in stationären Wohnformen?!
Die komplette Übersicht mit den Beschreibungen zu den einzelnen Workshops finden Sie als pdf-Datei im Bereich „Downloads“
Inhalte | Workshops am 03. März 2017
Freitag, 03. März 2017 von 14.15 bis 16.15 Uhr
Die Anmeldung erfolgt vor Ort!
C | Einführungsworkshops:
C1 | Martin Althoff & Andrea Schmeing: „Keine ‚Schönwetter-Sozial-Arbeit‘: Neue Autorität in der Arbeit mit Multiproblemklientel
C2 | Cornelia Hennecke: Kluge Wege – erfolgreiche Hindernisläufe?!
D | Vertiefungsworkshops:
D1 | Martin Lemme: Kluge Netzwerke – und es könnte auch ganz anders sein. Mögliche Wirkungen, Nebenwirkungen sowie Risiken in und von Netzwerken
D2 | Elisabeth Heismann: Die Professionalisierung der Eltern – Wie Eltern in London sich untereinander vernetzen und ihre Präsenz stärken
D3 | Dennis Haase, Barbara Ollefs: Schuldistanz – In der Navigation zwischen Angst und Scham, Schutz und Ermutigung klug vernetzt bleiben
D4 | Uri Weinblatt: You are too tough!“ -„And you are too soft!“ Regulating the Shame of Parents and Helping them to become the Best Team They Can Be (englischsprachig)
D5 | Martin Steinkamp: Vernetzte Seelen- Die innere Vernetzung der Beraterin als Voraussetzung für die Vernetzung der Interaktion
D6 | Sibylle Hüdepohl: Strickmuster: Präsenz als Orientierung für Supervision
D7 | Jana Marek, Bettina Brunswicker und Peter Ueter: Ein Unterstützungssystem entsteht: Vom ICH zum WIR
Die komplette Übersicht mit den Beschreibungen zu den einzelnen Workshops finden Sie als pdf-Datei im Bereich „Downloads“
Kosten
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Gesamtpreis380,00 Euro
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Gruppenrabatt | mind. 3 Personen320,00 pro Person
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Tagespreis200,00 Euro
Tagungsgebühr inkl. kompletter Verpflegung