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Nachhaltigkeit geht uns alle an!

Vor geraumer Zeit trafen wir Alicia Seifert, Mitarbeiterin am Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung (ZNU) an der Universität Witten/Herdecke.

Alicia erzählte, wie sie nach ihrem Einstieg beim ZNU anfing, alltägliche Handlungen und Entscheidungen zu hinterfragen – beispiesweise auch in Hinblick auf ihr Konsumverhalten. Ihr Bericht erscheint uns aktueller denn je und zeigt: jede:r kann einen Beitrag leisten.

 

Wo fange ich an?

Als ich 2011 am ZNU – Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung begonnen habe zu arbeiten, war für mich das Thema Nachhaltigkeit noch recht neu. Gehört hatte ich davon selbstverständlich schon, aber was Nachhaltigkeit bedeutet, was dies alles umfasst und was nachhaltigeres Handeln für Auswirkungen auf Klima, Natur und Mensch hat, war mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht in Gänze bewusst. Wo fange ich nur an?

Ich begann mich mit dem Begriff und den Zusammenhängen, Herausforderungen und Auswirkungen nach und nach zu beschäftigen und stellte schnell fest, wie Komplex das Themenfeld ist und dass es ständig um Zielkonflikte geht. Unterstützung hatte ich dabei durch das ZNU. Hier wurde und wird sich seit Jahren mit dem Thema auseinander gesetzt und Unternehmen Hilfestellungen gegeben, wie man Nachhaltigkeit transparent und messbar machen kann und wie man sich kontinuierlich verbessern kann. Um alle Handlungsfelder der Nachhaltigkeit zu erfassen, gibt es den ZNU-Standard Nachhaltiger Wirtschaften, der den Unternehmen alle Nachhaltigkeitsfelder und ein nachhaltigere Wirtschaftsweise aufzeigt. Die ganzheitliche Betrachtungsweise hat mir geholfen, ein besseres Verständnis zu erlangen und gezeigt, wie wichtig Nachhaltigkeit ist und das nicht nur Politik und Industrie Verantwortung für eine nachhaltigere Wirtschafts- und Lebensweise übernehmen müssen, sondern auch jede:r Einzelne.

 

Gemeinsam Verantwortung übernehmen

Dass es so wie jetzt nicht weitergehen kann, zeigt auch der diesjährige Earth Overshoot Day. Bereits am 28. Juli 2022 ist die ökologische Belastungsgrenze für dieses Jahr erreicht, im Jahr 2021 war das der 29. Juli. Eine erschreckende Tatsache, dass wir Menschen abdiesem Tag mehr natürliche Ressourcen verbrauchen, als nachwachsen können. Heißt: wir konsumieren bis zum Jahresende auf Kosten unserer Erde. Was können wir machen?

Für mich persönlich habe ich durch meine Tätigkeit am ZNU mein Verhalten und Konsum verändert.

Beim Einkaufen schaue ich mir u.a. die Herkunft und die Verpackung eines Produktes an. Dabei kommen Punkte auf wie, „Kaufe ich dabei die Bio-Gurke in eingeschweißter Folie, die länger hält und vermeide somit Lebensmittelverluste oder nehme ich die konventionelle Gurke, die nicht in Folie verpackt ist, die ggf. schneller verdirbt.“ Auch Aspekte wie: welche Unternehmen stecken hinter den Produkten und was machen diese für eine nachhaltigere Ausrichtung ihrer Produkte und ihres Unternehmens, spielen heute eine große Rolle bei meiner Kaufentscheidung. Wichtig vor allem ist, dass man bewusst Einkaufen geht. Mittlerweile schaffen einige nachhaltigkeits-orientierte Apps Abhilfe, falls man vor dem Regal ein paar Hintergrundinfos und eine schnelle Entscheidung braucht.

Auch zu Hause habe ich nach und nach einiges verändert z.B. Grünstrombezug, Mediageräte nicht im Standby-Modus zu belassen, nachhaltigere Wasch- & Putzmittel einzusetzen, Kleidung länger zu tragen etc. Hierbei hilft die Einstellung, nicht radikal zu sein – man muss das Waschmittel nicht selber erstellen und kann weiterhin modisch bekleidet sein.

Ging das alles von jetzt auf gleich? Natürlich nicht. Die Umstellung ging bei mir Schrittweise voran. Es macht mir richtig Spaß, mich immer wieder mit neuen Themen zu beschäftigen, was Neues dazuzulernen und was zu verändern, um meinen Teil zu einer nachhaltigeren Lebensweise beizutragen.

 

Alicia Seifer ZNU
Alicia Seifer ZNU

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